Rübengeister Schnitzen und Umzug

(mit Fotos und Video)

Immer mehr Teilnehmer beim Rübengeisterumzug der Narrenzunft Moorochs zeigen das Interesse an diesem alten herbstlichen Brauch im Herbst. Um die 400 Rüben wurden an den Tagen zuvor ausgegeben und müssten dann auch beim nächtlichen Umzug dabei gewesen sein. Auch viele Zuschauer waren auf dem Marktplatz zu sehen.

(Fotos und Bericht von Klaus Weiss)

Seit Tagen hatten die Kinder auf diesen Abend hingearbeitet und in die Rüben gruselige Fratzen geschnitzt. Am Montagabend nun konnten die Kinder ihre Kunstwerke durch die Stadt geistern lassen. Jeder der Geister war ein Unikat, und die persönliche Note des Künstlers zeigte zum Teil tolle Fratzen. Angeführt vom Nachtwächter (Chris Günther) mit Laterne und Hellebarde zog der Zug vom Narrenbrunnen über den Marktplatz, weiter durch den Kurpark und wieder zurück zum Marktplatz. Musikalisch begleitet vom Fanfarenzug Unlingen, der die Narrenzunft Moorochs nie im Stich lässt, kam sogar richtig Stimmung unter den doch recht zahlreichen Besuchern auf dem Marktplatz auf. Auch viele Kinder, die ohne Begleitung laufen durften, führten den Umzug an.

Während der gruselige Umzug durch den Kurpark zog, erklärte der zweite Nachtwächter (Karl Josef Schneck) den wartenden Zuschauern, darunter auch viele Kur,-und Feriengäste, den Brauch der Rübengeister, der hauptsächlich noch im ländlichen Raum gepflegt wird, und vor allem den Kindern viel Spaß macht. Inzwischen wird es immer schwieriger, überhaupt noch Rüben zu bekommen, da im Federseegebiet selbst keine mehr angebaut werden. Aber dank der guten Beziehungen zu anderen Narrenzünften konnten die Moorochsen die Rüben von Martin Buck aus Ertingen bekommen, der die Rüben eigentlich nur für die Rübengeisterumzüge in der Gegend noch anbaut. Keine Frage war für die Stadtverwaltung, dass so viel Engagement der Rübengeister-Kinder auch belohnt werden muss. Die Stadt spendierte jedem Umzugsteilnehmer ein süßes Gebäck.

Bemerkenswert, dass die Narrenzunft Moorochs nicht nur an der Fasnet das Brauchtum pflegt und für den Erhalt alter Bräuche eintritt. So auch der Rübengeisterumzug seit 1996 also nunmehr seit 27 Jahren - mit Ausnahme zweier Umzüge während der Coronapandemie. Nach einem kurzen Platzkonzert des Fanfarenzuges verteilten sich die Rübengeister in der Stadt, und noch zu später Stunde sah man einige davon durch die dunklen Gassen geistern.

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